Angesichts der neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur wirtschaftlichen Entwicklung zeigt sich die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) besorgt über die anhaltende Schwäche des Standorts Deutschland. Wie die Statistik-Behörde heute bestätigte, stagniert das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal. Insbesondere der private Konsum ging erstmals seit Ende 2023 zurück, auch und vor allem in Restaurants und Hotels.
„Diese Zahlen sind ein klares Warnsignal. Wenn der Konsum zurückgeht, trifft es die gastgewerblichen Unternehmen als Erste – und das in der Fläche“, erklärt DZG-Vorstandschef Dr. Marcel Klinge. „Wer die Wirtschaft wieder in Schwung bringen will, muss dort ansetzen, wo Beschäftigung, Begegnung und Wertschöpfung unmittelbar entstehen: in der Gastwelt.“
Die Denkfabrik fordert angesichts der Zahlen erneut einen bundesweiten Standort-Gipfel mit der Bundesregierung, den Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden. Ziel müsse es sein, die Rahmenbedingungen für die personalintensiven Dienstleistungssektoren – insbesondere Tourismus, Gastronomie und Hotellerie – krisenfest aufzustellen und wirtschaftspolitisch strategisch abzusichern. „Es braucht eine gemeinsame Analyse der Belastungslage und einen strukturierten Dialog über Investitionsbedingungen, Planungssicherheit und Qualitätssicherung“, so Klinge. Ein Belastungsmoratorium für zusätzliche Abgaben und Regulierungen in den kommenden zwei Jahren könne dafür die Grundlage bilden. „Was die Industrie längst fordert, braucht auch die Dienstleistungsbasis dieses Landes.“
Zudem appelliert die DZG im Vorfeld der Abstimmungen in Bundestag und Bundesrat an die Bundesländer, die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen konstruktiv zu begleiten. „Sie ist kein Steuergeschenk, sondern ein Investitionsimpuls in schwieriger Lage – und ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft. Das zeigen die BIP-Quartalszahlen des Statistischen Bundesamtes relativ klar“, betont Klinge.