- Denkfabrik und Buchungsplattform starten strukturieren Dialogprozess
- Austausch und besseres Verständnis trotz rechtlicher Auseinandersetzungen
- Weiterer Hospitality-Roundtable für das nächste Jahr geplant
Wer nicht miteinander spricht, hat bereits verloren – unter diesem Motto haben die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) und Booking.comjüngst ihren ersten digitalen Hospitality-Roundtable umgesetzt. Das Format ist Startpunkt einer neuen Dialogoffensive von DZG und Buchungsplattform, um die Gastwelt und das Unternehmen wieder zusammenrücken zu lassen. „Im Bereich Hotellerie und Reisen ist Booking ein zentraler Bestandteil unseres Wertschöpfungssystems und gerade für kleine wie mittlere Hotels ein unverzichtbarer Partner, wenn es um internationale Sichtbarkeit und auch kurzfristige Umsatzsteigerung geht“, so DZG-Aufsichtsratsvorsitzende Homeira Amiri. Dass es – wie in jeder Geschäftsbeziehung – immer mal wieder unterschiedliche Interessen und auch rechtliche Auseinandersetzungen gibt, dürfe nicht dazu führen, dass überhaupt nicht mehr miteinander gesprochen oder der Ton zu destruktiv wird. So sieht das auch Booking.com, das großes Interesse an einer neuen Dialogphase mit der Gastwelt hat: „Unser erster gemeinsamer Hospitality-Roundtable hat uns die Möglichkeit gegeben, noch einmal genau zuzuhören und neben positivem Feedback auch kritische Punkte mitzunehmen“, unterstreicht Alexandra Wolframm, Leiterin Public Affairs DACH von Booking.com.
Ausgangspunkt des runden Tisches war die Wahl von Alexandra Wolframm in den DZG-Aufsichtsrat im Mai 2025, mit der sowohl die DZG als auch Booking bewusst ein Zeichen setzen wollten. „Als Hotel-Unternehmerin weiß ich aus erster Hand, wie entscheidend Online-Reiseplattformen (OTA) wie Booking für unser Geschäftsmodell und unser Unternehmenswachstum waren und sind. Natürlich gibt es im Alltag Meinungsverschiedenheiten und nicht alles, was die andere Seite tut, gefällt einem. Doch wenn wir etwas verändern wollen, gelingt das nur im Dialog. Es geht darum zuzuhören und die Chancen einer offenen Kommunikation zu nutzen, um Vorteile für die Zusammenarbeit zu schaffen und konstruktiv miteinander umzugehen. In der heutigen Zeit können beide Seiten nicht aufeinander verzichten, deshalb braucht es ein aktives Auseinanderzugehen“, erklärt Aufsichtsratschefin Amiri.
Vor allem in der Politik würde das Gegeneinander von OTAs und einigen Branchenverbänden für Kopfschütteln sorgen und keinen guten Eindruck hinterlassen, ergänzt DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge. „Bei aller berechtigten Kritik, geht es am Ende nicht darum, dass einige Akteure ihren Arbeitsfokus im Kampf mit der Online-Welt sehen. Wir haben aktuell viele andere Themen, auf die sich unsere Gastwelt-Verbände und -Organisationen im Bund politisch konzentrieren sollten“, betont der ehemalige Bundestagsabgeordnete.
Seitens Booking.com war neben Alexandra Wolframm mit Norman Ladig auch der neue „Regional Manager Partner Services“ DACH vor Ort in Berlin dabei, um das operative Feedback der Teilnehmer zu beantworten und auch einige kritische Punkt mitzunehmen. „Am Ende sitzen wir alle im selben Boot, Gastwelt und Booking. Aus diesem Grund werden wir den begonnenen Dialog auch im nächsten Jahr mit einem zweiten runden Tisch strukturiert fortsetzen“, kündigt Amiri an.

Auch nach dem offiziellen Ende gab es noch einiges zu besprechen (von links): Thomas Müller (DZG-Mitglied und Roundtable-Ideengeber), Norman Ladig (Booking), Homeira Amiri (DZG), Alexandra Wolframm (Booking) und Dr. Marcel Klinge (DZG). Bild. DZG.