Gastweltmacherin
Eva Herrmann
Eva Herrmann
- Managing Partner der The Hospitality Experience GmbH in München und Mitglied des DZG-Vorstands. Sie setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass Gastlichkeit als zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft wahrgenommen und fair behandelt wird, und erklärt, warum Chancengleichheit auch eine Frage der Wertschätzung ist.
1. Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen und was begeistert Sie bis heute an Ihrer Arbeit?
Als Grundschülerin habe ich bereits mit einfachen Tätigkeiten in der Gastronomie mein Taschengeld aufgebessert. So fing alles an. Bis heute bin ich glücklich in der Gastronomie. Ich liebe, was ich tue. Es ist die Arbeit mit Menschen, die mir außerordentlich großen Spaß macht. Es ist die Vielfalt der Branche und es begeistert mich, dass wir als Gastronomie in der Lage sind, in der Gesellschaft Trends zu setzen.
2. Viele sagen: Gastronomie ist mehr als Essen und Trinken – es sind Treffpunkte, Orte der Begegnung und des Zusammenhalts. Wie erleben Sie das mit Ihren Gästen und Ihrem Team?
Die Gastronomie war seit jeher ein Teil des Sozialgefüges in seiner Nachbarschaft. Leider ist dieses selbstverständliche Eingebundensein in den Ort oder die Stadt in den letzten Jahren immer mehr verloren gegangen. Betriebe mussten aus verschiedenen Gründen schließen.
3. Welche Bedeutung hat die geplante Absenkung der Umsatzsteuer auf 7 % für Sie und was würde passieren, wenn sie nicht käme?
Ein Salat darf im Restaurant nicht höher besteuert werden, als im Supermarkt, nur weil er von einem Menschen serviert wird. Es ist eine Frage der Chancengleichheit. Die jetzige Situation ist eine politisch gesteuerte Wettbewerbsverzerrung. Ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der To Go und pick up keine Relevanz hatten. Heute steht alles miteinander in Konkurrenz. Es wird Zeit, die Gastronomie nicht mehr länger zu benachteiligen.